Im Jahr 2024 verloren in Deutschland 441 Menschen ihr Leben*, weil die Verkehrsinfrastruktur Radfahrende nicht ausreichend schützt. Diese Zahl steht für 441 Familien, 441 Leben, 441 Schicksale. 441 Radfahrende wurden 2024 getötet. Einer von ihnen war Andreas Mandalka, auch bekannt als Natenom.
441 ist die in Deutschland gesellschaftlich akzeptierte Zahl an Menschen, die sterben müssen, weil wir keine sichere Rad-Infrastruktur haben.
Wir – das Aktionsbündnis zur Natenom-Gedenkfahrt – akzeptieren diesen Zustand nicht. Wir können nicht hinnehmen, dass Familien auseinandergerissen werden, dass Kinder ihre Eltern oder Eltern ihre Kinder verlieren, nur weil sie Rad fahren wollten.
Deswegen werden wir auch 2026 wieder trotz Kälte und Frost in Pforzheim und vielen anderen Städten der Republik demonstrieren. Die zentrale Gedenkveranstaltung findet am Samstag, 31.01.2026 um 11:00 vor der Staatsanwaltschaft Pforzheim statt.
Treffpunkt:
Samstag, 31.01.2026, 11.00 Uhr
vor der Staatsanwaltschaft Pforzheim
Lindenstraße 3, 75175 Pforzheim (Nähe Hauptbahnhof Pforzheim)
Wir werden dort laut und massiv klarmachen:
Unsere Infrastruktur muss sicher werden. Radfahren muss alltäglich sicher möglich sein. Kinder müssen jederzeit sicher mit dem Rad zur Schule fahren können. Alltägliche Wege zur Arbeit, zum Einkaufen oder in der Freizeit müssen sicher zurückgelegt werden können.
Aktionsbündnis Natenom-Gedenkfahrt
Andreas Mandalka teilte diesen Wunsch und diese Forderungen. Er dokumentierte Orte und Situationen, die für Radfahrende gefährlich sind. Er nutzte das Fahrrad als tägliches Fortbewegungsmittel und ließ sich weder durch Wind und Wetter noch durch die mangelhafte Infrastruktur davon abhalten. Am 31.01.2024 wurde er auf der L574 zwischen Neuhausen und Schellbronn getötet.
Genau dorthin fahren wir auch dieses Jahr wieder. Wir wollen vor Ort gedenken, aber auch deutlich hörbar klarmachen, dass sich an der unsicheren Infrastruktur auf Andreas Pendelstrecke zwischen Pforzheim und seinem Wohnort immer noch nichts getan hat – genau so wie an vielen anderen Stellen in unserem Land. Während Autobahnen, Tunnels und Bundesstraßen mit Milliardenbeträgen gebaut, saniert und erweitert werden, stehen für die Radinfrastuktur nur marginale Mittel bereit. Der Ausbau einer fehlerverzeihenden Infrastruktur muss Priorität bekommen.
Die Vision Zero ist ein politisches Ziel: null Verkehrstote auf unseren Straßen. 441 tote Radfahrende im Jahr 2024 zeigen, wie weit wir davon entfernt sind. Die Vision Zero muss Grundlage jeder Verkehrspolitik sein – nicht nur ein Lippenbekenntnis.
Seid dabei, kommt mit einem der Zubringer nach Pforzheim ** und setzt gemeinsam mit anderen ein klares Signal für die Sicherheit aller Radfahrenden. Gemeinsam mit euch wollen wir mit mindestens 441 Teilnehmenden einen „Bike-Down“ auf dem Pforzheimer Leopoldplatz machen. Damit wollen wir Medien und Politik zeigen, dass sie nicht über abstrakte Zahlen berichten und entscheiden, sondern über Menschen.
* Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/04/PD25_N020_461.html
** Wenn ihr einen weiteren Zubringer oder eine eigene Gedenkfahrt plant oder eure Aktion auf der verlinkten Karte noch fehlt, meldet euch bitte auf einem unserer Kanäle unten.

Aktionsbündnis Natenom-Gedenkfahrt



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