Radlerinnen beim Fancy Woman Bike Ride

Anlässlich des Fancy Women Bike Ride am Sonntag, 20. September fuhren über sechzig farbenfroh und elegant bis schick gekleidete Teilnehmerinnen mit Geklingel, Spass und DJ-Begleitung mit ihren geschmückten Fahrrädern durch die Stadt. Am Strassenrand winkten die Bürger und es gab ein tolles Gemeinschaftsgefühl, so dass die ursprünglich eher kurz angedachte Demonstration in mehrere Verlängerungen ging. Denn die Damen begannen die Route mehrfach einfach nochmal von vorne, was den begleitenden Polizisten um seinen Feierabend bangen ließ.
Der Fancy Women Bike Ride ist eine Veranstaltung von Frauen für Frauen, um sich an die befreiende Freude am Radfahren zu erinnern. Beim ersten Fancy Women Bike Ride (FWBR) in Pforzheim sollten mehr Frauen dazu ermutigen werden, das Fahrrad stärker in den eigenen Alltag zu integrieren. Der FWBR ist vor 7 Jahren in der türkischen Stadt Izmir entstanden und wird in über 120 Städten weltweit gefeiert. Ziel der gemeinsamen Fahrradtour ist ein Zeichen der Solidarität mit Frauen in anderen Ländern, die in ihrer Gesellschaft leider noch heute daran gehindert werden mobil, unabhängig und frei zu sein.

Die Aktion wird wiederholt. Bei Interesse, melde Dich einfach bei unserem Newsletter an (newsletter [at] fahrradstadt-pforzheim [punkt] de).




Radfahren wird immer beliebter, aber was wenn das Fahrrad abhanden kommt? Allein anhand der Rahmennummer können 90% der verloren gegangen Fahrräder nicht mehr dem richtigen Eigentümer zugeordnet werden. Abhilfe schafft hier die durch die Polizei entwickelte Fahrradcodierung durch den ADFC: Auf dem Rahmen des Fahrrads wird ein verschlüsselter personenbezogener Code verewigt, der aus einer individuellen Ziffern- und Buchstabenkombination besteht. Polizei oder Fundbüro erkennen anhand des Codes sofort den Eigentümer des Fahrrads und können ihn im Falle eines Diebstahls informieren, ohne Rückgriff auf Datenbanken. Am Samstag 19.9.2020 haben viele Pforzheimer auf dem Pforzheimer Marktplatz ihr Fahrrad sichern lassen, was danke der Medienberichterstattung vorab auf großen Anklang stieß. Die Aktion soll wiederholt werden. Wer Interesse hat, kann sich beim ADFC oder beim Newletter auf dieser Webseite (newsletter [at] fahrradstadt-pforzheim [punkt] de) anmelden.

Große und Kleine auf dem Fahrrad bei der Kidical Mass

In der Form einer angemeldeten Demonstration startete am 19. September 2020 die Kidical Mass: „Wenn ein Kind auf dem Fahrrad sicher und unbeschwert überall hinkommt, lebt es in einer familienfreundlichen Stadt.“ Die Kidical Mass ist die Fahrradtour für Kinder, Jugendliche und Familien, bei der alle sicher durch die Stadt fahren können. Wir fuhren gemeinsam auf Pforzheims großen Straßen in langsamem Tempo. Die Polizei begleitete die Fahrt und schützte die Kinder vor dem Verkehr. Organisiert wurde die Aktion vom ADFC Kreisverband Pforzheim-Enzkreis, dem Gesamtschülerrat Pforzheim, dem Jugendgemeinderat Pforzheim, dem deutschen  Kinderschutzbund Ortsverband Pforzheim-Enzkreis, dem Stadtjugendring und dem Verkehrsclub Deutschland Kreisverband Pforzheim-Enzkreis.

Am Freitag, den 18. September wurde in der Jörg-Ratgeb-Straße unter dem Motto „Strasse zurückerobern“ der Parking Day gefeiert. Zwischen Rialto und Unverpackt-Laden waren alle Parkplätze mit Leben gefüllt: dort standen Tische, Spielsachen und gemütliche Stühle, und gegen später gab die KOKI Band ein Konzert. Die Jörg-Ratgeb-Strasse, die ohnehin schon Spielstrasse ist, wurde ausnahmsweise tatsächlich durch spielende Kinder mit Leben gefüllt, und wegen des intensiven Treibens auf der Straße hielten sich die Autofahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 7 km/h. Darauf achtete auch die Polizei, die die angemeldete Aktion begleitete, was wiederum für die kleineren Kinder von großem Interesse war. Es kam verschiedentlich zum interessieren Austausch zwischen großen Polizisten mit Pistole und Jungs und Mädchen mit Teddy unterm Arm. Obwohl in den Innenhöfen an der Jörg-Ratgeb-Straße zum selben Zeitpunkt fast alle Parkplätze leer waren, kam es trotzdem vielen Autofahrern wie ein Sakrileg vor, den öffentlichen Raum, den sie für ihr „heilig’s Blechle“ reserviert sahen, einem anderen Zweck zuzuführen. Von den meisten Ladenbesitzern dagegen kam positives Feedback: sie freuten sich darüber, dass der Platz vor ihren Läden und Restaurants auf einmal einbezogen war in den Erholungsraum am Fluss, so dass sie nicht mehr durch eine Parkschneise vom öffentlichen Leben getrennt waren.

Wie viel Platz in der Stadt soll von Autos besetzt werden – und wie viel Platz sollte uns allen zur öffentlichen Nutzung zustehen? Eigentlich eine Frage, die sich nicht nur die stellen sollten, die meist mit dem Fahrrad unterwegs sind.