Sharepic für die Critical Mass Pforzheim am 31.10.2025
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Unter dem Motto „Mehr Süßes für den Radverkehr!“ startet die Halloween Critical Mass am Freitag, 31. Oktober. Treffpunkt ist ab 18:30 Uhr auf dem Waisenhausplatz (zwischen Theater und CCP). Um 19:00 Uhr startet die gemeinsame Fahrt. Der Ausklang findet im Café Roland statt.

Im Rahmen der Einbringung des städtischen Doppelhaushalts 2026/27 machen wir deutlich: Für den Radverkehr sind kaum Mittel vorgesehen. Für das kommende Jahr sind lediglich 20.000 Euro für die Verkehrssicherheit von Radfahrenden eingeplant. Jährlich stehen nur 100.000 Euro für das Radverkehrskonzept zur Verfügung – das entspricht gerade 80 Cent pro Einwohner*in. Im Vergleich: Fast 6 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren für Parkplätze fließen. Es ist klar: Es liegt nicht am Geld – sondern an den Prioritäten.

Balance statt Rückschritt!

Wer Fahrrad fährt, weiß: Balance zu halten, ist wichtig. In der Verkehrspolitik muss das genauso gelten. Deshalb fordern wir unmissverständlich: Der Lückenschluss der Radverbindung Leopoldplatz – Westliche muss endlich finanziert und umgesetzt werden. Ebenso dringend ist die sofortige Beseitigung des Unfallschwerpunkts an der Kreuzung Carl-Schurz- / Julius-Näher-Straße durch den geplanten Kreisverkehr – und zwar nicht erst in einem fernen „2031 ff.“, sondern jetzt.

Jetzt mitradeln und ein Zeichen setzen!

Im Kontext der Haushaltsentscheidung rufen wir deshalb dazu auf, die Verkehrsinfrastruktur endlich zu reformieren – damit sich alle Verkehrsteilnehmer:innen sicher bewegen können.

„Süßes“ heißt für uns: sichere Wege, weniger Angst und mehr Mut, das Rad zu nehmen.

Sei dabei und komm – wenn du willst – im Halloween-Outfit. Gemeinsam machen wir sichtbar: Pforzheim braucht eine sichere, faire und mutige Verkehrspolitik.

Hier findest du die Strecke unserer Halloween-Tour:

Bei Fragen erreichst du uns unter criticalmass-pf@posteo.de oder auf einem unserer Online-Kanäle.

Zum Vormerken:
Die nächste Critical Mass rollt am 28. November. Infos folgen.

Wir machen gerne eine aktuelle Umfrage der Stadt bekannt:

Macht bei der Umfrage unter https://mitmachen-pforzheim.de/ mit! Wir können den Planenden hier gemeinsam helfen, eine lebenswertere, klimafreundliche und gut vernetzte Stadt zu gestalten.

Unsere Freunde vom Kommunalen Kino und wir haben sie lange eingefordert und seit kurzem sind Sie da: Die neuen Radbügel vor dem KoKi laden ab sofort zum entspannten, sicheren Parken ein.

Fahrradparkplätze vor dem Kommunalen Kino Pforzheim
Endlich da: Fahrradparkplätze vor dem Kommunalen Kino Pforzheim

Für alle, die nicht live dabei sein konnten, hier zum Nachlesen der Redebeitrag von Thorsten Fröhlinghaus bei unserer Critical Mass am 28. März 2025. Vielen Dank, Thorsten!

Daten und Fakten zu Flüsterasphalt, Tempo 50 und Stau in Pforzheim

Flüsterasphalt

Flüsterbelag reduziert zwar die Rollgeräusche von Fahrzeugen, aber seine Wirkung lässt recht schnell nach. Schon nach 10 Jahren muss der Fahrbahnbelag erneuert werden.
Will Pforzheim wirklich alle 10 Jahre auf allen Hauptstraßen den Fahrbahnbelag ersetzen? Das wäre tatsächlich nötig, um die Lärmschutzwirkung zu erhalten.

Verkehrssituation in Pforzheim

Die Verkehrssituation in Pforzheim lässt sich aus der aktuellen Inrix-Staustudie ablesen:
Der Staustudie nach stehen Autofahrer in Pforzheim – ohne die Autobahn – pro Jahr 38 Stunden im Stau.

So sieht es in anderen Städten aus:
Freiburg: 34
Mannheim: 35
Reutlingen: 36
Heilbronn: 40
Karlsruhe: 41
Sindelfingen: 46
Stuttgart: 58
Fazit: Die Stauproblematik in Pforzheim ist also keineswegs dramatischer als in anderen Großstädten.

Für einen Pendler mit 230 Arbeitstagen im Jahr bedeuten diese 38 Stunden rechnerisch 10 Minuten pro Tag. Von den 1440 Minuten eines Tages gehen also 10 Minuten durch innerörtliche Staus verloren. Das ist weniger als ein Prozent der Tageszeit.
Fazit: Durch diese Staus geht also nicht wirklich nennenswert Lebenszeit verloren.

Auswirkung der geplanten Tempo 50-Regelungen?

Wie ändert sich die Staustatistik durch die aktuell bei der Fortschreibung des Lärmaktionsplans der Stadt Pforzheim geplanten Tempo 50-Regelungen? Werden aus den 38 Stunden dann 30 Stunden? Oder 20? Oder 10? Oder nur 37,9?

Tatsächlich lässt sich die Auswirkung auf die Staustatistik berechnen. Es gibt Unternehmen, die die Bewegungsdaten von Handys und Navis dauerhaft speichern, und die solche Analysen durchführen können. Marktführer ist hier die Firma Inrix, die auch schon für die Stadt Pforzheim Verkehrsuntersuchungen durchgeführt hat.

Forderungen an die Stadt

Die Stadt Pforzheim soll untersuchen, wie sich die Wiedereinführung von Tempo 50 auf die Stausituation in Pforzheim auswirkt:
Wieviel Zeit sparen die Autofahrer wirklich? Lassen sich die 38 Stunden tatsächlich spürbar verringern?

Wir verlassen uns hier nicht auf das Bauchgefühl von Rathausspitze und Teilen des Gemeinderats. Wir fordern belastbare, zuverlässige Zahlen zur Auswirkung von Tempo 50 auf die Stausituation. Wir fordern dazu eine transparente Kosten-/Nutzen-Analyse, die aufzeigt, wieviel Euro jede eingesparte Stauminute den Steuerzahler kosten würde.

Prognose

Wir bezweifeln, dass die eingesparte Zeit in einem vertretbaren Verhältnis zu den Kosten und zur Lärmzunahme steht.

Wir veröffentlichen eine Stellungnahme unserer Freunde vom ADFC Pforzheim zu einem Vorfall auf der Westlichen. Der folgende Text ist am 25.03.2025 als offener Brief an die Stadt Pforzheim und die Presse verschickt worden.

Busfahrer schlägt Radfahrer – ADFC Pforzheim verurteilt Gewaltausbruch

Sehr geehrter Bürgermeister Büscher,
sehr geehrter Bürgermeister Volle,
sehr geehrte Damen und Herren,

der sogenannte Fahrrad-Schutzstreifen auf der Westlichen bewegt seit seiner Einrichtung die Gemüter. Während viele Autofahrende der Überzeugung sind, dass durch die gestrichelte Linie kein Überholabstand mehr eingehalten werden muss, fühlen sich Radfahrende oftmals von 2 Seiten gefährdet: plötzlich öffnende Türen parkender Autos rechts, knapp überholende Fahrzeuge links. Der vorgeschriebene Überholabstand von mindestens 1,50 m gilt jedoch auch hier – das bedeutet, dass für das Überholen die
Gegenfahrbahn benutzt werden muss.

Ein besonders negatives Beispiel ereignete sich Anfang Februar: Ein Radfahrer befuhr in flottem Tempo den Schutzstreifen in Richtung Brötzingen und wurde dabei von einem Busfahrer eines Linienbusses so eng überholt, dass er an der nächsten roten Ampel an die Tür des Busses klopfte um den Busfahrer auf die gefährliche
Situation hinzuweisen. In der Folge stieg der Busfahrer aus und schlug den Radfahrer ins Gesicht – so heftig, dass bei der späteren Anzeigeaufnahme durch die Polizei die Spuren noch sichtbar waren.

Es muss gefahrlos möglich sein, in unserer Stadt Rad zu fahren.

ADFC Pforzheim-Enzkreis

Der ADFC verurteilt diesen Gewaltausbruch. Es muss gefahrlos möglich sein, in unserer Stadt Rad zu fahren. Es muss gefahrlos möglich sein, im Gespräch auf Verkehrsverstöße hinzuweisen. Wir dürfen als Gesellschaft nicht akzeptieren, dass Regelverstöße zur Regel werden.

Wir dürfen als Gesellschaft nicht akzeptieren, dass Regelverstöße zur Regel werden.

ADFC Pforzheim-Enzkreis

Auf Höhe des besagten Schutzstreifens befinden sich gleich mehrere Schulwege. Hebel, THG, Osterfeld, Fritz-Erler, Brötzinger Schule – sie alle sind im Einzugsgebiet der Westlichen. Der ADFC fordert, dass hier auch im Sinne der Kinder für Sicherheit gesorgt wird und durch die zuständigen Behörden regelmäßige Kontrollen der
Überholabstände auf der Westlichen durchgeführt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Franziska Dorner, Martin Mäschke, Bastian Wetzke

(Vorstand ADFC Pforzheim-Enzkreis)

Pressereaktion:

Wir veröffentlichen eine Stellungnahme unserer Freunde vom VCD Pforzheim/Enzkreis zum Pforzheimer Lärmaktionsplan:

VCD beklagt unzureichenden Pforzheimer Lärmaktionsplan und fordert einheitlich Tempo 30
20% der Pforzheimer Bevölkerung leidet unter Straßenverkehrslärm

Lärmaktionspläne sollen die Bevölkerung vor Lärm schützen – so die Theorie. Dies gilt aber nicht in Pforzheim – hier soll mit der Aktualisierung des Lärmaktionsplans noch mehr Straßenverkehrslärm erlaubt werden, beklagt der ökologische Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V. (VCD).

„In Pforzheim gibt es seit 2007 Lärmaktionspläne, seither hat sich die Zahl der von Straßenverkehrslärm betroffenen Einwohner von rund 12.000 auf über 26.000 mehr als verdoppelt auf rund 20% der Bevölkerung“, kritisiert VCD-Kreisvorsitzender Marlon Frommer die unzureichende Pforzheimer Lärmaktionsplanung.

Die von der Verwaltung vorgeschlagene Aufhebung der Tempo-30-Limitierung auf den Hauptverkehrsstraßen würde statt zu einer Lärmentlastung zu einer deutlichen Mehrbelastung führen, wie der VCD aus den städtischen Planungen entnehmen kann: Die Zahl der von besonders gesundheitsgefährdendem Straßenlärm am Tage Belasteten (mehr als 74 dB(A)) würde sich verdoppeln. Im Bereich des gesundheitsgefährdenden Straßenlärms von 70-74 dB(A) würde sich die Betroffenheit von 6.705 auf 7.598 Einwohner (+13%) erhöhen.

Deshalb lehnt der VCD diese Verschlechterungen beim Lärmschutz entschieden ab und fordert einheitlich Tempo 30 auf allen Straßen im Pforzheimer Stadtgebiet! Neben dem Lärmschutz dient diese Maßnahme auch dem Fuß- und Radverkehr.

Hätten Stadtverwaltung und Gemeinderat in den letzten 20 Jahren energisch den Verkehrsentwicklungsplan (VEP) und den Integrierten Mobilitätsentwicklungsplan (IMEP) umgesetzt und damit die Alternativen zum Autoverkehr gestärkt durch Ausbau von sicheren Radwegen, sicheren, breiten Fußwegen, Taktverdichtungen beim Busverkehr und der Einrichtung von neuen Schienenhaltepunkten, wäre heute der Autoverkehr weniger dominant und weniger laut, so dass ein Lärmaktionsplan mit Tempobeschränkungen gar nicht notwendig wäre.

VCD-Kreisvorsitzender Marlon Frommer

Aus VCD-Sicht sollte sich die Stadtverwaltung endlich ernsthaft mit den Ursachen des hohen Straßenverkehrslärms beschäftigen: „Hätten Stadtverwaltung und Gemeinderat in den letzten 20 Jahren energisch den Verkehrsentwicklungsplan (VEP) und den Integrierten Mobilitätsentwicklungsplan (IMEP) umgesetzt und damit die Alternativen zum Autoverkehr gestärkt durch Ausbau von sicheren Radwegen, sicheren, breiten Fußwegen, Taktverdichtungen beim Busverkehr und der Einrichtung von neuen Schienenhaltepunkten, wäre heute der Autoverkehr weniger dominant und weniger laut, so dass ein Lärmaktionsplan mit Tempobeschränkungen gar nicht notwendig wäre“, erklärt Marlon Frommer. „Durch die jahrelange fortgesetzte Weigerung von Verwaltung und Gemeinderat, die Alternativen zum PKW-Verkehr zu stärken bei gleichzeitiger Subventionierung des PKW-Verkehrs durch kostenloses oder billiges Parken hat der Autoverkehr übermäßig zugenommen und nimmt statt unter 50% inzwischen 61% des Verkehrs in der Stadt ein. Kein Wunder, dass die Bevölkerung unter Straßenverkehrslärm leidet.“

Zur Verbesserung der Verkehrssituation und damit auch zur Reduzierung des Straßenverkehrslärms fordert der VCD deshalb neben einheitlichem Tempo 30 auf allen Straßen:

  • die Aufhebung der „Brötchentaste“ zum kostenlosen Parken
  • Einführung von angemessenen Gebühren beim Anwohnerparken (10-20 € pro Monat)
  • Mindestparkgebühren in Höhe des Einzelfahrscheins beim Bus (3€) und regelmäßige Anpassung entsprechend der Steigerung der Busfahrpreise
  • konsequente Beschleunigung und Bevorrechtigung des Busverkehrs umsetzen (Busspuren, Grünanforderung). Eine Busbeschleunigung hat dreierlei positive Effekte: 1) die Fahrgäste kommen schneller ans Ziel, 2) PKW-Fahrer sehen, dass man mit dem Bus schneller als mit dem PKW ans Ziel kommt, 3) eine höhere Reisegeschwindigkeit des Busses mindert die Zahl der Busse und Fahrereinsatzstunden bei höheren Fahrgastzahlen.
  • eine beschleunigte Umstellung der ÖPNV-Busflotte auf Elektroantrieb zur Lärmminderung
  • eine beschleunigte Einführung des 10-Minuten-Taktes auf den Hauptlinien des Busverkehrs

Das ADFC Tourenprogramm 2025 ist online. Ihr findet es hier.

Wir wünschen Euch viel Spass bei Touren durch schöne Landschaften und zu regionalen und überregionalen Sehenswürdigkeiten.

Vor einem Jahr, am 30.01.2024, wurde unser Freund und Mitstreiter Andreas Mandalka alias Natenom bei einem Unfall von einem Autofahrer getötet. Für Andreas und alle anderen Menschen, die als Radfahrende oder Zufußgehende im Verkehr getötet oder schwer verletzt worden sind, haben wir als Radverkehrsinitiative Critical Mass Pforzheim zusammen mit dem ADFC Pforzheim-Enzkreis mit Unterstützung des ADFC Frankfurt am Main und weiteren Partnern aus ganz Deutschland am Sonntag, 02.02.2025, eine zentrale Gedenkversammlung durchgeführt.

Unterstützt durch Zubringertouren und parallele Aktionen in anderen Städten haben wir bei der angemeldeten Kundgebung vor der Staatsanwaltschaft Pforzheim und der anschließenden Gedenkfahrt zur Unfallstelle mit rund 400 Teilnehmenden ein starkes gemeinsames Zeichen für die überfällige Umsetzung der Vision Zero im Straßenverkehr gesetzt. Allen Unterstützenden, Mitwirkenden und Mitradelnden vielen Dank für euren Beitrag!

Ausschnitte aus den eindringlichen und wichtigen Beiträgen unserer tollen, teilweise von weit angereisten Redner:innen:

Natenom war nicht nur ein Fahrradfahrer. Er brachte Menschen zusammen, er war ein Verbinder, kein Trenner.

Nora Bendig, Natenom e.V. – hier zum Anklicken: Noras ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Wer wirklich wirksam die Sicherheit in diesem Land schützen will, wer wirklich will, dass Menschen wieder gefahrlos auf die Straße können, muss sich konsequent um die Gefährder:innen im Straßenverkehr kümmern.

Siggi, Radverkehrsinitiative Critical Mass Pforzheim und ADFC Pforzheim-Enzkreis – hier zum Anklicken: Siggis ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Ich habe es satt, jeden Tag aufs Neue gefährdet zu werden. Ich habe es satt, dass man sich abhängig von Wetter, Rad oder Laune der Autofahrenden Routen suchen muss, um die „No ride areas“ und motorisierte Gewalt zu umfahren.

Fahrradaktivistin Ulrike Medger (alias Agathe Bauer alias @azetbur) – hier zum Anklicken: Ulrikes ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Wir Radfahrende sind Menschen. […] Das Fahrrad ist das Verkehrsmittel unserer Wahl und wir wollen sicher von A nach B kommen – nichts mehr und nichts weniger.

Mirjam Brinkmann, ADFC Baden-Württemberg – hier zum Anklicken: Mirjams ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Wir brauchen endlich ein Mobilitätssystem, das unabhängig von Führerschein und Auto Mobilitätsbedürfnisse befriedigt und das Grundrecht auf Teilhabe ermöglicht.

Petra Schulz, Landesvorstand VCD Baden-Württemberg – hier zum Anklicken: Petras ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Hier ein Mitschnitt der gesamten Auftaktkundgebung mit allen Redebeiträgen (vielen Dank an den ADFC Frankfurt, das Technikteam und alle Beteiligten!)

Die Gedenkfahrt:

Eindrücke von der gemeinsamen Gedenkfahrt von Pforzheim zur Unfallstelle auf der Landesstraße L574 zwischen Schellbronn und Neuhausen. Das Video zeigt den Streckenabschnitt zwischen Huchenfeld und Hohenwart. (Filmmaterial: Joachim Wossidlo, WossidloFilm)

Berichterstattung in den Medien (Auswahl):

Immer wieder erleben wir, dass die abstruse Vorstellung besteht, alle Landstrassen würden dem Autoverkehr „gehören“ und Radlerinnen sollten auf die holperigen Buckelpisten daneben ausweichen. Bis hin zu Mobbing. Endlich haben wir das Gegenmittel:

Es heisst zwar immer „Fahr doch auf dem Radweg“. Aber für Alltagsradler auf dem Weg zurück vom Einkauf macht es schon einen Unterschied, ob auf einer mit Wurzeln durchwirkten Hubbelpise die Milch sauer wird oder ob man auf gerader, glatter Asphaltstrecke in doppelter Geschwindigkeit sanft nach Haus gleiten kann. Nun hat eine unserer engagierten Mitradlerinnen den Forst BW angeschrieben wegen des schlecht asphaltierten Waldweges zwischen Huchenfeld und Hohenwart. Neben diesem wird aktuell die Strasse neu asphaltiert. Die frisch renovierte Landstrasse wird eine entsprechender Sogwirkung für Alltagsradlerinnen entfalten. Mit Gefahr für Leib und Leben, wenn dann von hinten bei schlechtem Wetter Rentner mit eingeschränkter Seh- und Reaktionsfähigkeit angebraust kommen.

Die Antwort des Forst BW wollen wir Euch nicht vorenthalten, denn sie differenziert die verschiedenen Bedeutungen des Begriffs „Radweg“ ganz wunderbar:

Sehr geehrte Frau …,

vielen Dank für Ihren Hinweis auf Zustand des Waldweges „Alte Huchenfelder Straße“ auf Flächen von ForstBW.

Hier handelt es sich um einen Weg, welcher der Waldbewirtschaftung dient. Dieser Weg wurde vor vielen Jahren auch als Radweg ausgewiesen und mit den grünen Waldwegeschildern gekennzeichnet. Es handelt sich nicht um einen für den öffentlichen Radverkehr gewidmeten Weg.

Die Festlegung des Radwegenetzes im Wald wird nicht von den Waldbesitzern vorgenommen, sondern idR durch die Kommunen oder Landkreise. Die von den unteren Forstbehörden auf Grundlage des Landeswaldgesetz genehmigten Beschilderung hat der Waldbesitzer zu dulden.

Trotz der Ausschilderung handelt es sich weiterhin um Wege zur Waldbewirtschaftung. Eine Verpflichtung für den Waldbesitzer, diese Wege in einen besonderen Standard zu bringen, gibt es nicht.

Im Falle des von Ihnen genannten Abschnitt ist aus forstfachlicher Sicht in einem sehr guten Zustand. Das Befahren des Weges mit dem Rad ist ebenfalls problemlos möglich. Jeder, der Waldwege mit dem Rad befährt, muss mit waldtypischen Gefahren (z.B. herabstürzende Äste oder umfallende Bäume wie auch mit einem waldtypischen Wegezustand (zB Schlaglöcher, verschlammte Wege) rechnen und entsprechend seine Fahrweise anpassen.

Für eine Neuasphaltierung ist ForstBW als Waldbesitzer nicht zuständig. Wir weisen zudem darauf hin, dass wir eine Asphaltierung von Wegen im Wald aus verschiedenen Gründen (u.a. wegen der Versiegelung) sehr kritisch sehen. Unser Ziel ist es, asphaltierte Waldwege zurückzubauen und zu entsiegeln.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen


Forst Baden-Württemberg (AöR)

Forstbezirk Nordschwarzwald

Oberriedter Straße 5, 75365 Calw

Das Beitragsbild zeigt parkende Autos auf dem Enztalradweg. Ähnlich wie die FDP positionieren sich in Pforzheim Freie Wähler und AfD gegen eine fahrradfreundliche Innenstadt.

„Wollt Ihr das wirklich?“

will man ungläubig rufen

Hattet Ihr auch schon mal die Situation, wo ihr einen Hund spazieren führen wolltet, das verwöhnte, faule Tier aber unbedingt liegen bleiben oder in’s Auto hüpfen wollte? Und Ihr Euch gefragt habt

„wieso muss ausgerechnet ich den faulsten Hund von allen haben?“

So etwas gibt’s auch bei Parteien. Hier ein FDP Plakat aus Pforzheim:

Pforzheim – ohne Worte

hier aus Radolfzell und Vaihingen:

Radolfzell
Vaihingen

Bei denen ist also noch nicht Hopfen und Malz verloren. Hier könnt Ihr versuchen, die Pforzheimer Ortsgruppe schlau zu machen: info@fdp-pforzheim.de