Gemeinsam mit unseren Demo-Partnern von Fridays For Future Pforzheim laden wir euch am 25. Juli zur nächsten Critical Mass ein und wollen mit euch, wie beim letzten Mal, gemeinsam wieder über Pforzheims große Straßen radeln. Reiht euch ein und helft uns*, eine möglichst lange strahlende Fahrradschlange auf die Räder zu bekommen und zusammen ein Zeichen für bessere Radwege, mehr Klimaschutz und globalen Frieden zu setzen.
(*Bei Zeit und Interesse könnt ihr euch gerne auch aktiv in unser Orgateam einbringen, die Fahrradstadt von morgen ist dankbar für jede Unterstützung.)

Treffpunkt:
Freitag, 25. Juli, ab 18.30 Uhr, auf dem Waisenhausplatz
(zwischen Theater und CCP)
19.00 Uhr Ansprache und Start Critical Mass

Was treibt uns diesen Monat auf die Straße?
In den letzten Wochen kam es zu Drohungen gegen eine Person, die sich mutig für sichere Geh- und Radwege eingesetzt hat. Solche Einschüchterungsversuche dürfen keinen Platz in unserer Stadt haben! Wir stehen zusammen – für Zivilcourage, für Rücksichtnahme und für ein friedliches Miteinander im Straßenverkehr. Um unsere Solidarität zu zeigen und das Thema sichtbar zu machen, führt unsere angemeldete Strecke deshalb auch an Orten vorbei, an denen diese Drohbriefe aufgetaucht sind.

Solidarität statt Einschüchterung. Rücksicht statt Aggression. Mehr Wir statt Ich!

Unsere Botschaft für die Critical Mass am 25. Juli

Wir glauben an eine Stadt, in der sich alle sicher und respektiert fühlen – egal, ob zu Fuß, auf dem Rad oder im Auto. In einer zunehmend polarisierten Gesellschaft braucht es Menschen, die Brücken bauen, statt Gräben vertiefen.

Egal, ob du regelmäßig mitfährst oder zum ersten Mal dabei bist – sei dabei! Bring Familie und Freund*innen mit und mach dich mit uns stark für sichere Radwege, gegenseitigen Respekt und eine lebenswerte Stadt. Nach der Tour lassen wir den Abend gemeinsam im Biergarten Bootspick ausklingen. Hier gibt es Raum für Gespräche, neue Kontakte und Austausch.

Hier unsere Route zum Ansehen:

Nach der Critical Mass ist vor der Critical Mass: Meldet euch gerne mit Ideen zu lohnenswerten Abschlusszielen oder Anschlussevents. Wir freuen uns immer über Anregungen.

Zum Vormerken:
Die nächste Critical Mass rollt am 25. Juli. Infos folgen.

Wie von den letzten Aktionen gewohnt, werden wir wieder ca. 1-1,5 Stunden durch die Innenstadt fahren und dabei auf bekannte sympathische Art gemeinsam für mehr Aufmerksamkeit für Radfahrer*innen sorgen.

Prüft vor dem Start zuhause bitte eure Lichter und stellt sicher, dass ihr als Radler*innen gut zu sehen seid! Wenn ihr wollt und habt, schmückt eure Räder gerne mit Lichterketten und Speichenlichtern. Vor dem Losfahren aktiviert bitte GPS und die App „Critical Maps“ – dann sind wir mit der Pforzheimer Critical Mass auch online live zu sehen.

Mehr Sichtbarkeit für unser Anliegen

Wir greifen gerne eine Anregung aus eurer Mitte auf und bieten euch für die Critical Mass eine Auswahl von verschiedenen Demo-Plakaten. Sucht euch die Botschaften heraus, die euch am besten gefallen, druckt die betreffenden Plakate aus und bringt sie an Fahrrad, Hänger und/oder Radler*in befestigt gerne mit zu unser nächsten gemeinsamen Tour. Wenn euch ein Slogan fehlt, immer her mit der Idee!

Zusätzlich hier noch der Flyer und unser neutrales Werbeplakat für die monatliche Critical Mass. Bei den Aktionen gibt es immer gedruckte Flyer und je nach Verfügbarkeit auch anderes Werbematerial. (Da sich die Materialien nicht von alleine finanzieren, freuen wir uns über eine kleine Unkostenspende).

Grundregeln für gute Stimmung und ein gesundes Miteinander

  • Bitte mitbringen: Funktionierende Fahrradleuchten + Lichterketten + sichtbare Kleidung/Warnwesten + gute Laune + Klingeln + Musik. Je mehr von allem, umso mehr Stimmung!
  • Die Radwelt ist bunt: Egal, ob mit Stadt- oder Sportrad, ob mit oder ohne E-Antrieb, ob Normal- oder Lastenrad, Velomobil oder Spezialfahrzeug, ob mit einem, zwei oder mehr Rollrädern, ob im Anhänger oder selbst auf der Zugmaschine, ob mit großen Rädern oder auf ganz kleinen Rollen, ob aus Pforzheim oder von anderswo – bei der Critical Mass ist jede*r herzlich willkommen!
  • Hinweis für (Groß-)Eltern: Wir freuen uns auch bei den Critical Mass-Fahrten über mitradelnde Kinder, sie müssen aber „bergfit“ sein und bei Erwachsenentempo mithalten können.

Die Critical Mass rollt jeden Monat
Critical – was? Eine möglichst große Zahl an Radfahrer*innen schließt sich regelmäßig (in Pforzheim: jeden letzten Freitag im Monat) zu einer Gruppe zusammen und fordert so ihren Platz im Straßenverkehr. Diese weltweite Aktionsform ist eine Gegenbewegung zur alltäglichen städtischen Blechlawine – und eine Feier für das Verkehrsmittel Fahrrad. Wir fordern eine gerechte Aufteilung des Verkehrsraums und sichere Straßen für Radfahrer*innen. Das kommt leider nicht von allein.
Du bist herzlich eingeladen, bei der Critical Mass mitzufahren! Je mehr Leute wir sind, umso besser werden wir wahrgenommen, desto eher werden wir gehört. Unsere Veranstaltungen sind angemeldet und die Polizei sperrt Kreuzungen, schützt uns vor dem Autoverkehr.

Informationen zu den vergangenen Fahrten gibt es hier.

Am Samstag, 20. September 2025, wird Pforzheim bunt, laut und fröhlich – denn es ist wieder Zeit für die Kidical Mass. Nicht nur bei uns, zeitgleich deutschland- und europaweit auch in vielen anderen Städten.

Pforzheim braucht mehr Platz und Sicherheit für Radfahrende – besonders für die Jüngsten unter uns!

Unsere Kidical Mass-Botschaft an die Lokalpolitik

Unsere ganz besondere Fahrraddemo richtet sich an Kinder, Familien und alle, die sich eine kindgerechte und sichere Verkehrsinfrastruktur wünschen. Gemeinsam mit vielen kleinen und großen Radfahrer*innen wollen wir zeigen: Pforzheim braucht mehr Platz und Sicherheit für Radfahrende – besonders für die Jüngsten unter uns!

Treffpunkt:
Samstag, 20. September 2025, ab 09.30 Uhr, auf dem Waisenhausplatz
(zwischen Theater und CCP)

Ob auf dem Kinderrad, im Anhänger, mit dem Laufrad oder dem Lastenrad – bei der Kidical Mass ist jeder willkommen. Egal, ob Eltern, Großeltern, Geschwister oder Freundinnen – wir setzen gemeinsam ein buntes, fröhliches und friedliches Zeichen für mehr Fahrradfreundlichkeit in unserer Stadt. Tragt euch den Termin bitte in eurem Familien- oder Enkelkalender ein und verteilt ihn mit dem Kidical Mass-Flyer gerne an Freunde und Bekannte.

Programm:

  • ab 09:30 Uhr: Kreatives Warm-up
    Gemeinsam schmücken wir auf dem Waisenhausplatz unsere Fahrräder mit bunten Bändern, Luftballons und liebevollen Botschaften. Farben, Bastelmaterialien und gute Laune stehen bereit!
  • 11:00 Uhr: Begrüßung und Start Kidical Mass
    In sicherem Tempo fahren wir gemeinsam durch die Stadt – begleitet von der Polizei, damit sich alle Teilnehmenden, ob groß oder klein, sicher fühlen können.
  • Ziel: Kindermarktplatzfest
    (Marktplatz vor dem Rathaus)

Am Ziel erwartet euch ein buntes Programm mit mit vielen Spiel- und Mitmachaktionen, u.a.:

  • Bastelstation mit Kit Klimamonster – kreativ werden und Nachhaltigkeit spielerisch entdecken
  • Quiz beim Medienrad – testet beim moki-Team euer Wissen rund ums Fahrrad und gewinnt kleine Preise
  • Musik, Spiel & Spaß – ein Fest für die ganze Familie!

Warum machen wir die Kidical Mass?

Kinder haben ein Recht auf sichere Wege. Doch noch immer fehlt es in Pforzheim an sicheren, durchgängigen und kinderfreundlichen Radwegen. Mit der Kidical Mass wollen wir gemeinsam sichtbar machen, wie wichtig es ist, dass sich Kinder selbstständig und sicher mit dem Fahrrad durch die Stadt bewegen können.

Kinder haben ein Recht auf sichere Wege.

Unser Antrieb für die Kidical Mass

Unsere Demo ist bunt, laut und friedlich – und zeigt: Der öffentliche Raum gehört uns allen!
Wir laden alle ein, sich an unserer Aktion zu beteiligen und dafür klingelnd und mit Musik in die Pedale zu treten. Von kleinen Kindern im Fahrradanhänger, Kindern auf ihren eigenen Fahrrädern, Eltern bis hin zu den radbegeisterten Großeltern sind alle herzlich willkommen! 

Aktionsbündnis

Die Kidical Mass Pforzheim wird von einem breiten Bündnis aus lokalen Initiativen, Organisationen und engagierten Einzelpersonen unterstützt.
Gemeinsam sagen wir: StraßenFürAlle | #StreetsForKids | #SelbstUndSicher

Erinnerung und Dank

Unser Freund Andreas Mandalka alias NATENOM hat die Kidical Mass Pforzheim von der ersten Aktion an begleitet und engagiert unterstützt. Die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen war ihm ein großes Anliegen. Wir sind traurig, dass Andreas und sein kleiner Elefant nicht mehr unter uns radeln.

Unsere Freunde vom Kommunalen Kino und wir haben sie lange eingefordert und seit kurzem sind Sie da: Die neuen Radbügel vor dem KoKi laden ab sofort zum entspannten, sicheren Parken ein.

Fahrradparkplätze vor dem Kommunalen Kino Pforzheim
Endlich da: Fahrradparkplätze vor dem Kommunalen Kino Pforzheim

Sharepic für die Kultur-Radtour 2025 der Kulturregion Nordschwarzwald
Gerne verteilen: Sharepic für die Kultur-Radtour 2025 der Kulturregion Nordschwarzwald

Radeln. Rätseln. Gewinnen.

Kennt ihr schon die „Kultur-Radtour“ der Kulturregion Nordschwarzwald? Auf der 26 Kilometer langen schönen Strecke zwischen Reuchlinhaus und Calwer In­nenstadt erwartet euch ein kreatives Such- und Entdeckspiel mit interessanten Gewinnchancen. Rätselspaß und neue Einblicke in Kultur und Landschaft sind vorprogrammiert, als Hauptgewinn lockt ein Panoramablick aus dem Heißluftballon.

Die Kultur-Radtour und das Gewinnspiel sind Teil des Kultursommers Nordschwarzwald 2025 und laufen noch bis zum 21. September. Spielanleitung und Quizfragen findet ihr hier. Viel Spaß beim Quizzen!

Für alle, die nicht live dabei sein konnten, hier zum Nachlesen der Redebeitrag von Thorsten Fröhlinghaus bei unserer Critical Mass am 28. März 2025. Vielen Dank, Thorsten!

Daten und Fakten zu Flüsterasphalt, Tempo 50 und Stau in Pforzheim

Flüsterasphalt

Flüsterbelag reduziert zwar die Rollgeräusche von Fahrzeugen, aber seine Wirkung lässt recht schnell nach. Schon nach 10 Jahren muss der Fahrbahnbelag erneuert werden.
Will Pforzheim wirklich alle 10 Jahre auf allen Hauptstraßen den Fahrbahnbelag ersetzen? Das wäre tatsächlich nötig, um die Lärmschutzwirkung zu erhalten.

Verkehrssituation in Pforzheim

Die Verkehrssituation in Pforzheim lässt sich aus der aktuellen Inrix-Staustudie ablesen:
Der Staustudie nach stehen Autofahrer in Pforzheim – ohne die Autobahn – pro Jahr 38 Stunden im Stau.

So sieht es in anderen Städten aus:
Freiburg: 34
Mannheim: 35
Reutlingen: 36
Heilbronn: 40
Karlsruhe: 41
Sindelfingen: 46
Stuttgart: 58
Fazit: Die Stauproblematik in Pforzheim ist also keineswegs dramatischer als in anderen Großstädten.

Für einen Pendler mit 230 Arbeitstagen im Jahr bedeuten diese 38 Stunden rechnerisch 10 Minuten pro Tag. Von den 1440 Minuten eines Tages gehen also 10 Minuten durch innerörtliche Staus verloren. Das ist weniger als ein Prozent der Tageszeit.
Fazit: Durch diese Staus geht also nicht wirklich nennenswert Lebenszeit verloren.

Auswirkung der geplanten Tempo 50-Regelungen?

Wie ändert sich die Staustatistik durch die aktuell bei der Fortschreibung des Lärmaktionsplans der Stadt Pforzheim geplanten Tempo 50-Regelungen? Werden aus den 38 Stunden dann 30 Stunden? Oder 20? Oder 10? Oder nur 37,9?

Tatsächlich lässt sich die Auswirkung auf die Staustatistik berechnen. Es gibt Unternehmen, die die Bewegungsdaten von Handys und Navis dauerhaft speichern, und die solche Analysen durchführen können. Marktführer ist hier die Firma Inrix, die auch schon für die Stadt Pforzheim Verkehrsuntersuchungen durchgeführt hat.

Forderungen an die Stadt

Die Stadt Pforzheim soll untersuchen, wie sich die Wiedereinführung von Tempo 50 auf die Stausituation in Pforzheim auswirkt:
Wieviel Zeit sparen die Autofahrer wirklich? Lassen sich die 38 Stunden tatsächlich spürbar verringern?

Wir verlassen uns hier nicht auf das Bauchgefühl von Rathausspitze und Teilen des Gemeinderats. Wir fordern belastbare, zuverlässige Zahlen zur Auswirkung von Tempo 50 auf die Stausituation. Wir fordern dazu eine transparente Kosten-/Nutzen-Analyse, die aufzeigt, wieviel Euro jede eingesparte Stauminute den Steuerzahler kosten würde.

Prognose

Wir bezweifeln, dass die eingesparte Zeit in einem vertretbaren Verhältnis zu den Kosten und zur Lärmzunahme steht.

Wir veröffentlichen eine Stellungnahme unserer Freunde vom ADFC Pforzheim zu einem Vorfall auf der Westlichen. Der folgende Text ist am 25.03.2025 als offener Brief an die Stadt Pforzheim und die Presse verschickt worden.

Busfahrer schlägt Radfahrer – ADFC Pforzheim verurteilt Gewaltausbruch

Sehr geehrter Bürgermeister Büscher,
sehr geehrter Bürgermeister Volle,
sehr geehrte Damen und Herren,

der sogenannte Fahrrad-Schutzstreifen auf der Westlichen bewegt seit seiner Einrichtung die Gemüter. Während viele Autofahrende der Überzeugung sind, dass durch die gestrichelte Linie kein Überholabstand mehr eingehalten werden muss, fühlen sich Radfahrende oftmals von 2 Seiten gefährdet: plötzlich öffnende Türen parkender Autos rechts, knapp überholende Fahrzeuge links. Der vorgeschriebene Überholabstand von mindestens 1,50 m gilt jedoch auch hier – das bedeutet, dass für das Überholen die
Gegenfahrbahn benutzt werden muss.

Ein besonders negatives Beispiel ereignete sich Anfang Februar: Ein Radfahrer befuhr in flottem Tempo den Schutzstreifen in Richtung Brötzingen und wurde dabei von einem Busfahrer eines Linienbusses so eng überholt, dass er an der nächsten roten Ampel an die Tür des Busses klopfte um den Busfahrer auf die gefährliche
Situation hinzuweisen. In der Folge stieg der Busfahrer aus und schlug den Radfahrer ins Gesicht – so heftig, dass bei der späteren Anzeigeaufnahme durch die Polizei die Spuren noch sichtbar waren.

Es muss gefahrlos möglich sein, in unserer Stadt Rad zu fahren.

ADFC Pforzheim-Enzkreis

Der ADFC verurteilt diesen Gewaltausbruch. Es muss gefahrlos möglich sein, in unserer Stadt Rad zu fahren. Es muss gefahrlos möglich sein, im Gespräch auf Verkehrsverstöße hinzuweisen. Wir dürfen als Gesellschaft nicht akzeptieren, dass Regelverstöße zur Regel werden.

Wir dürfen als Gesellschaft nicht akzeptieren, dass Regelverstöße zur Regel werden.

ADFC Pforzheim-Enzkreis

Auf Höhe des besagten Schutzstreifens befinden sich gleich mehrere Schulwege. Hebel, THG, Osterfeld, Fritz-Erler, Brötzinger Schule – sie alle sind im Einzugsgebiet der Westlichen. Der ADFC fordert, dass hier auch im Sinne der Kinder für Sicherheit gesorgt wird und durch die zuständigen Behörden regelmäßige Kontrollen der
Überholabstände auf der Westlichen durchgeführt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Franziska Dorner, Martin Mäschke, Bastian Wetzke

(Vorstand ADFC Pforzheim-Enzkreis)

Pressereaktion:

Wir veröffentlichen eine Stellungnahme unserer Freunde vom VCD Pforzheim/Enzkreis zum Pforzheimer Lärmaktionsplan:

VCD beklagt unzureichenden Pforzheimer Lärmaktionsplan und fordert einheitlich Tempo 30
20% der Pforzheimer Bevölkerung leidet unter Straßenverkehrslärm

Lärmaktionspläne sollen die Bevölkerung vor Lärm schützen – so die Theorie. Dies gilt aber nicht in Pforzheim – hier soll mit der Aktualisierung des Lärmaktionsplans noch mehr Straßenverkehrslärm erlaubt werden, beklagt der ökologische Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V. (VCD).

„In Pforzheim gibt es seit 2007 Lärmaktionspläne, seither hat sich die Zahl der von Straßenverkehrslärm betroffenen Einwohner von rund 12.000 auf über 26.000 mehr als verdoppelt auf rund 20% der Bevölkerung“, kritisiert VCD-Kreisvorsitzender Marlon Frommer die unzureichende Pforzheimer Lärmaktionsplanung.

Die von der Verwaltung vorgeschlagene Aufhebung der Tempo-30-Limitierung auf den Hauptverkehrsstraßen würde statt zu einer Lärmentlastung zu einer deutlichen Mehrbelastung führen, wie der VCD aus den städtischen Planungen entnehmen kann: Die Zahl der von besonders gesundheitsgefährdendem Straßenlärm am Tage Belasteten (mehr als 74 dB(A)) würde sich verdoppeln. Im Bereich des gesundheitsgefährdenden Straßenlärms von 70-74 dB(A) würde sich die Betroffenheit von 6.705 auf 7.598 Einwohner (+13%) erhöhen.

Deshalb lehnt der VCD diese Verschlechterungen beim Lärmschutz entschieden ab und fordert einheitlich Tempo 30 auf allen Straßen im Pforzheimer Stadtgebiet! Neben dem Lärmschutz dient diese Maßnahme auch dem Fuß- und Radverkehr.

Hätten Stadtverwaltung und Gemeinderat in den letzten 20 Jahren energisch den Verkehrsentwicklungsplan (VEP) und den Integrierten Mobilitätsentwicklungsplan (IMEP) umgesetzt und damit die Alternativen zum Autoverkehr gestärkt durch Ausbau von sicheren Radwegen, sicheren, breiten Fußwegen, Taktverdichtungen beim Busverkehr und der Einrichtung von neuen Schienenhaltepunkten, wäre heute der Autoverkehr weniger dominant und weniger laut, so dass ein Lärmaktionsplan mit Tempobeschränkungen gar nicht notwendig wäre.

VCD-Kreisvorsitzender Marlon Frommer

Aus VCD-Sicht sollte sich die Stadtverwaltung endlich ernsthaft mit den Ursachen des hohen Straßenverkehrslärms beschäftigen: „Hätten Stadtverwaltung und Gemeinderat in den letzten 20 Jahren energisch den Verkehrsentwicklungsplan (VEP) und den Integrierten Mobilitätsentwicklungsplan (IMEP) umgesetzt und damit die Alternativen zum Autoverkehr gestärkt durch Ausbau von sicheren Radwegen, sicheren, breiten Fußwegen, Taktverdichtungen beim Busverkehr und der Einrichtung von neuen Schienenhaltepunkten, wäre heute der Autoverkehr weniger dominant und weniger laut, so dass ein Lärmaktionsplan mit Tempobeschränkungen gar nicht notwendig wäre“, erklärt Marlon Frommer. „Durch die jahrelange fortgesetzte Weigerung von Verwaltung und Gemeinderat, die Alternativen zum PKW-Verkehr zu stärken bei gleichzeitiger Subventionierung des PKW-Verkehrs durch kostenloses oder billiges Parken hat der Autoverkehr übermäßig zugenommen und nimmt statt unter 50% inzwischen 61% des Verkehrs in der Stadt ein. Kein Wunder, dass die Bevölkerung unter Straßenverkehrslärm leidet.“

Zur Verbesserung der Verkehrssituation und damit auch zur Reduzierung des Straßenverkehrslärms fordert der VCD deshalb neben einheitlichem Tempo 30 auf allen Straßen:

  • die Aufhebung der „Brötchentaste“ zum kostenlosen Parken
  • Einführung von angemessenen Gebühren beim Anwohnerparken (10-20 € pro Monat)
  • Mindestparkgebühren in Höhe des Einzelfahrscheins beim Bus (3€) und regelmäßige Anpassung entsprechend der Steigerung der Busfahrpreise
  • konsequente Beschleunigung und Bevorrechtigung des Busverkehrs umsetzen (Busspuren, Grünanforderung). Eine Busbeschleunigung hat dreierlei positive Effekte: 1) die Fahrgäste kommen schneller ans Ziel, 2) PKW-Fahrer sehen, dass man mit dem Bus schneller als mit dem PKW ans Ziel kommt, 3) eine höhere Reisegeschwindigkeit des Busses mindert die Zahl der Busse und Fahrereinsatzstunden bei höheren Fahrgastzahlen.
  • eine beschleunigte Umstellung der ÖPNV-Busflotte auf Elektroantrieb zur Lärmminderung
  • eine beschleunigte Einführung des 10-Minuten-Taktes auf den Hauptlinien des Busverkehrs

Das ADFC Tourenprogramm 2025 ist online. Ihr findet es hier.

Wir wünschen Euch viel Spass bei Touren durch schöne Landschaften und zu regionalen und überregionalen Sehenswürdigkeiten.

Vor einem Jahr, am 30.01.2024, wurde unser Freund und Mitstreiter Andreas Mandalka alias Natenom bei einem Unfall von einem Autofahrer getötet. Für Andreas und alle anderen Menschen, die als Radfahrende oder Zufußgehende im Verkehr getötet oder schwer verletzt worden sind, haben wir als Radverkehrsinitiative Critical Mass Pforzheim zusammen mit dem ADFC Pforzheim-Enzkreis mit Unterstützung des ADFC Frankfurt am Main und weiteren Partnern aus ganz Deutschland am Sonntag, 02.02.2025, eine zentrale Gedenkversammlung durchgeführt.

Unterstützt durch Zubringertouren und parallele Aktionen in anderen Städten haben wir bei der angemeldeten Kundgebung vor der Staatsanwaltschaft Pforzheim und der anschließenden Gedenkfahrt zur Unfallstelle mit rund 400 Teilnehmenden ein starkes gemeinsames Zeichen für die überfällige Umsetzung der Vision Zero im Straßenverkehr gesetzt. Allen Unterstützenden, Mitwirkenden und Mitradelnden vielen Dank für euren Beitrag!

Ausschnitte aus den eindringlichen und wichtigen Beiträgen unserer tollen, teilweise von weit angereisten Redner:innen:

Natenom war nicht nur ein Fahrradfahrer. Er brachte Menschen zusammen, er war ein Verbinder, kein Trenner.

Nora Bendig, Natenom e.V. – hier zum Anklicken: Noras ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Wer wirklich wirksam die Sicherheit in diesem Land schützen will, wer wirklich will, dass Menschen wieder gefahrlos auf die Straße können, muss sich konsequent um die Gefährder:innen im Straßenverkehr kümmern.

Siggi, Radverkehrsinitiative Critical Mass Pforzheim und ADFC Pforzheim-Enzkreis – hier zum Anklicken: Siggis ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Ich habe es satt, jeden Tag aufs Neue gefährdet zu werden. Ich habe es satt, dass man sich abhängig von Wetter, Rad oder Laune der Autofahrenden Routen suchen muss, um die „No ride areas“ und motorisierte Gewalt zu umfahren.

Fahrradaktivistin Ulrike Medger (alias Agathe Bauer alias @azetbur) – hier zum Anklicken: Ulrikes ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Wir Radfahrende sind Menschen. […] Das Fahrrad ist das Verkehrsmittel unserer Wahl und wir wollen sicher von A nach B kommen – nichts mehr und nichts weniger.

Mirjam Brinkmann, ADFC Baden-Württemberg – hier zum Anklicken: Mirjams ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Wir brauchen endlich ein Mobilitätssystem, das unabhängig von Führerschein und Auto Mobilitätsbedürfnisse befriedigt und das Grundrecht auf Teilhabe ermöglicht.

Petra Schulz, Landesvorstand VCD Baden-Württemberg – hier zum Anklicken: Petras ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Hier ein Mitschnitt der gesamten Auftaktkundgebung mit allen Redebeiträgen (vielen Dank an den ADFC Frankfurt, das Technikteam und alle Beteiligten!)

Die Gedenkfahrt:

Eindrücke von der gemeinsamen Gedenkfahrt von Pforzheim zur Unfallstelle auf der Landesstraße L574 zwischen Schellbronn und Neuhausen. Das Video zeigt den Streckenabschnitt zwischen Huchenfeld und Hohenwart. (Filmmaterial: Joachim Wossidlo, WossidloFilm)

Berichterstattung in den Medien (Auswahl):

Immer wieder erleben wir, dass die abstruse Vorstellung besteht, alle Landstrassen würden dem Autoverkehr „gehören“ und Radlerinnen sollten auf die holperigen Buckelpisten daneben ausweichen. Bis hin zu Mobbing. Endlich haben wir das Gegenmittel:

Es heisst zwar immer „Fahr doch auf dem Radweg“. Aber für Alltagsradler auf dem Weg zurück vom Einkauf macht es schon einen Unterschied, ob auf einer mit Wurzeln durchwirkten Hubbelpise die Milch sauer wird oder ob man auf gerader, glatter Asphaltstrecke in doppelter Geschwindigkeit sanft nach Haus gleiten kann. Nun hat eine unserer engagierten Mitradlerinnen den Forst BW angeschrieben wegen des schlecht asphaltierten Waldweges zwischen Huchenfeld und Hohenwart. Neben diesem wird aktuell die Strasse neu asphaltiert. Die frisch renovierte Landstrasse wird eine entsprechender Sogwirkung für Alltagsradlerinnen entfalten. Mit Gefahr für Leib und Leben, wenn dann von hinten bei schlechtem Wetter Rentner mit eingeschränkter Seh- und Reaktionsfähigkeit angebraust kommen.

Die Antwort des Forst BW wollen wir Euch nicht vorenthalten, denn sie differenziert die verschiedenen Bedeutungen des Begriffs „Radweg“ ganz wunderbar:

Sehr geehrte Frau …,

vielen Dank für Ihren Hinweis auf Zustand des Waldweges „Alte Huchenfelder Straße“ auf Flächen von ForstBW.

Hier handelt es sich um einen Weg, welcher der Waldbewirtschaftung dient. Dieser Weg wurde vor vielen Jahren auch als Radweg ausgewiesen und mit den grünen Waldwegeschildern gekennzeichnet. Es handelt sich nicht um einen für den öffentlichen Radverkehr gewidmeten Weg.

Die Festlegung des Radwegenetzes im Wald wird nicht von den Waldbesitzern vorgenommen, sondern idR durch die Kommunen oder Landkreise. Die von den unteren Forstbehörden auf Grundlage des Landeswaldgesetz genehmigten Beschilderung hat der Waldbesitzer zu dulden.

Trotz der Ausschilderung handelt es sich weiterhin um Wege zur Waldbewirtschaftung. Eine Verpflichtung für den Waldbesitzer, diese Wege in einen besonderen Standard zu bringen, gibt es nicht.

Im Falle des von Ihnen genannten Abschnitt ist aus forstfachlicher Sicht in einem sehr guten Zustand. Das Befahren des Weges mit dem Rad ist ebenfalls problemlos möglich. Jeder, der Waldwege mit dem Rad befährt, muss mit waldtypischen Gefahren (z.B. herabstürzende Äste oder umfallende Bäume wie auch mit einem waldtypischen Wegezustand (zB Schlaglöcher, verschlammte Wege) rechnen und entsprechend seine Fahrweise anpassen.

Für eine Neuasphaltierung ist ForstBW als Waldbesitzer nicht zuständig. Wir weisen zudem darauf hin, dass wir eine Asphaltierung von Wegen im Wald aus verschiedenen Gründen (u.a. wegen der Versiegelung) sehr kritisch sehen. Unser Ziel ist es, asphaltierte Waldwege zurückzubauen und zu entsiegeln.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen


Forst Baden-Württemberg (AöR)

Forstbezirk Nordschwarzwald

Oberriedter Straße 5, 75365 Calw